29. Mai 2023
4,7 Minuten

Individuelle Vermögensverwaltung statt Family Office?

Wie definiert sich der Aufgabenbereich eines Family Office?

Das Hauptziel eines Family Office besteht darin, vermögende Familien dabei zu unterstützen ihr gesamtes Familienvermögen, über Geldanlagen hinaus, zu verwalten und zu erhalten. Zu den Aufgaben eines Family Office gehören neben der Vermögensverwaltung und die Nachlassregelung, die ebenfalls auch im Leistungsumfang einer individuellen Vermögensverwaltung enthalten sind, die Steuerplanung und die Koordination mit externen Beratern wie Anwälten und Steuerexperten.

Die Aufgaben eines Family Office beinhalten die Überwachung von Vermögenswerten, die Durchführung von Anlagestrategien, die Abwicklung von Immobilientransaktionen, die Verwaltung von Stiftungen oder gemeinnützigen Organisationen und die Unterstützung bei der Nachfolgeplanung.

Welche Leistung beinhaltet im Vergleich eine individuelle Vermögensverwaltung?

Die individuelle Vermögensverwaltung bietet eine maßgeschneiderte, auf den Mandanten abgestimmte, Auswahl der vornehmlich liquiden Vermögensanlagen, die Durchführung der Anlagestrategien und Vermögensallokationen als auch die Testamentsvollstreckung.

Auf einen Blick:

  • Anlagestrategie: Die Vermögensverwalter analysieren die finanzielle Situation Ihrer individuell betreuten Mandanten, besprechen die Ziele sowie die persönliche Risikotoleranz und entwickeln auf dieser Basis eine individuelle, diversifizierte Anlagestrategie, die sich auf verschiedene Anlageklassen verteilt.
  • Vermögensallokation: Die vorhergegangene detaillierte Analyse des Kunden und dessen Zielsetzungen dienen der Einschätzung der optimalen Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien, alternative Investments usw.
  • Portfoliomanagement: Die Vermögensverwalter treffen Anlageentscheidungen, überwachen die Performance, nehmen Umschichtungen vor und reagieren auf Marktveränderungen im Rahmen einer täglichen Depotüberwachung, sodass der Kunde sich nicht eigenständig kümmern muss.
  • Risikomanagement: Die individuelle Risikotoleranz des Kunden bildet die Basis zur Erstellung der Anlagestrategie und der Depotzusammensetzung/Asset Allokation, die gerade in schwierigen Marktphasen ihre Berücksichtigung zur Risikominimierung/-optimierung finden.
  • Berichterstattung: Der Mandant erhält regelmäßige Berichterstattung über die Performance des Portfolios, Transaktionen, Erträge und Kosten, sodass jederzeit ein Überblick über die Vermögensentwicklung sowie eine transparente Aufschlüsselung der Aktivitäten gewährleistet ist.
  • Nachlassregelung: Mit einer entsprechenden Zertifizierung (bei Mademann & Kollegen vorhanden) unterstützt der Vermögensverwalter bei der Beratung und Abwicklung der Nachlassreglung sowie dem Vermögensübergang an die Erben.

Family Office vs individuelle Vermögensverwaltung – wesentliche Unterschiede

Ein Family Office und eine individuelle Vermögensverwaltung haben einige Unterschiede in Bezug auf Ihre Zielgruppe, der Einstiegsvolumina & der Kosten, als auch hinsichtlich des Umfangs der Verwaltung

  • Zielgruppe

Ein Family Office richtet sich speziell an sehr vermögende Familien, meist über mehrere Generationen hinweg. Es konzentriert sich auf das Familienvermögen im Ganzen sowie der allgemeinen familiären Interessenlage.

Eine individuelle Vermögensverwaltung hingegen kann sich an Einzelpersonen oder Familien mit unterschiedlichem Vermögen richten und konzentriert sich eher auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des jeweiligen.

  • Volumen und Kosten

Traditionell beschäftigen Familien ein Family Office eher ab einem Vermögen im Bereich von mehreren hundert Millionen Euro um eine interne Infrastruktur aufzubauen, um ihre Vermögensverwaltung und verwandte Dienstleistungen zu verwalten. Die Kosten für ein Family Office können verschiedene Faktoren umfassen:

  • Personalkosten: Die Gehälter und Boni für das interne Personal des Family Office, einschließlich Vermögensverwalter, Anwälte, Steuerexperten und weitere Fachkräfte.
  • Betriebskosten: Kosten für Büroflächen, IT-Infrastruktur, Reisen, Kommunikation und andere betriebliche Ausgaben.
  • Externe Dienstleistungen: Honorare und Gebühren für externe Dienstleister wie Anlageberater, Steuerexperten, Rechtsberater, Buchhalter oder Treuhänder.
  • Technologie- und Softwarekosten: Kosten für spezialisierte Software, Systeme und Plattformen zur Unterstützung der Vermögensverwaltung und des Reporting.
  • Transaktionskosten: Kosten im Zusammenhang mit Transaktionen wie Handelsgebühren, Provisionen und Kosten für externe Vermögensverwaltungsdienstleistungen.

Bei einer individuellen Vermögensverwaltung ist eine individuelle Betreuung der vornehmlich liquiden Vermögenswerte bereits ab geringeren Beträgen bzw. kleineren Vermögen möglich. Zu den Kosten einer individuellen Vermögensverwaltung zählen ausschließlich das vereinbarte Honorar sowie die Kosten der jeweiligen Depotbanken zur Transaktionsabwicklung.

  • Umfang der Vermögensverwaltung:

Ein Family Office kann sich um alle Aspekte des Vermögens einer Familie kümmern, einschließlich nicht-finanzieller Belange wie Bildung, Kunst, Immobilien und persönliche Anliegen.

Eine individuelle Vermögensverwaltung konzentriert sich hauptsächlich auf die finanziellen Aspekte des Vermögens und die Erreichung der Anlageziele des Kunden. Weitere Dienstleistung können über vorhandene Netzwerke abgebildet/dargestellt werden.

Kann Mademann & Kollegen ein (kleines) Family Office ersetzen?

Die Unterschiede zwischen einem Family Office und einer individuellen Vermögensverwaltung sind nicht in Stein gemeißelt und es gibt verschiedene Ausprägungen von Family Offices und individueller Vermögensverwaltung, die je nach Bedarf variieren können. Letztlich unterscheiden sie sich insbesondere in den oben beschriebenen Faktoren.

Eine Trennung der finanziellen Vermögenswerte von den weiteren Vermögenswerten der Familie sowie der allgemeinen Interessenslage kann jedoch ratsam sein, um verschiedene Ansätze zu verfolgen und unabhängige Perspektiven zu erhalten, denn ein Vermögensverwalter arbeitet, genau wie ein Family Office, in der Regel sehr eng mit seinen Mandanten zusammen und vertritt ebenfalls die individuelle Interessenslage seiner anvertrauten Mandate.

Hinsichtlich der Vermögensgeldanlage, der Nachlassreglung sowie der Bereitstellung eines entsprechenden Expertennetzwerkes, stellt unsere Dienstleistung für Familien ebenfalls eine Art Family Office dar. Insofern die Bedürfnisse der Familie über die genannten Leistungsinhalte hinausgehen, wie z. B die Abwicklung von Immobilientransaktionen, Interessen nicht-finanzieller Belange wie Bildung, Kunst, Immobilien und um persönliche Anliegen zu verfolgen, können wir lediglich unser Netzwerk zur Verfügung stellen, die Dienstleistung aber nicht eigenständig anbieten.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass wir ein vollumfängliches Family Office nicht ersetzen, aber Bausteine und vergleichbare Inhalte anbieten können und so als Teillösung eines Family Office agieren.

Für Fragen oder einem kostenlosen Informationsgespräch stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Ihr Team von Mademann & Kollegen