16. Mai 2023
2 Minuten

Warum investieren wir nicht mehr in deutsche Aktien?


Warum ist der DAX nahezu auf Allzeithoch, während andere Indizes noch deutlich hiervon entfernt sind?

Bei unseren regelmäßigen Gesprächen mit unserer Kundschaft geht es häufig um die Frage warum sich die Aktienwertentwicklung und die Performance der Benchmark unterscheidet. Häufig wird auf den augenblicklichen Höhenflug des Deutschen Aktienindex (DAX) verwiesen.

Um die globalen Aktienmärkte besser abzubilden, wird unsere Benchmark (Aktienanteil) hälftig aus dem Eurostoxx 50 und dem MSCI World Index gebildet. Da der gesamte Deutsche Aktienmarkt im MSCI World gemäß Marktkapitalisierung nur mit 3 % gewichtet ist, haben wir im Eurostoxx 50 eine Gewichtung von ca. 27 %. Somit ist ein Vergleich nur bedingt aussagefähig, da Deutsche Aktien nur mit 15 % in unserer Benchmark enthalten sind.

Warum untergewichten wir deutsche Aktien also in den Portfolien?

Mit einer Marktkapitalisierung von nur 3 % an den globalen Aktienmärkten und nur zwei Aktien aus dem DAX unter den Top 100 in der Welt wäre eine Investition hauptsächlich in deutschen Aktien zu kurz gedacht.

Schaut man sich die Langfristcharts der USA, Europa und Deutschland an, so konnte die USA in praktisch jedem Zeitabschnitt deutlich besser performen. Die letzten 12 Monate sind hier eine absolute Ausnahme.

Aufgrund der aktuellen Probleme in Deutschland und Europa, dürfte auch in Zukunft eine globale Aktienauswahl insgesamt die bessere und sichere Wahl für Anleger sein.

Nahezu Allzeithoch im DAX stimmt das überhaupt?

Hierzu muss man wissen, dass der Deutsche Aktienindex DAX als Performanceindex konzipiert ist. Dies bedeutet, alle Dividendenzahlungen der letzten Jahre werden dem Index hinzugerechnet.

Die meisten Indizes wie der S+P 500 und der MSCI World werden als Kursindex veröffentlicht, dort wird die reine Kursbewegung der Aktien dargestellt.

Welchen langfristigen Auswirkungen dieser kleine Unterschied hat verdeutlichen die beiden Grafiken:

Auf Sicht von 5 Jahren tritt der Dax auf der Stelle, während S+P 500 bzw. MSCI World um selben Zeitraum mehr als 50 % zulegten.

Durch unsere globalen Aktieninvestitionen ist auch ein Blick auf die USD Entwicklung wichtig. Über 65% aller weltweit ausgegebenen Aktien notieren im USD. Im Jahre 2022 hat der Euroinvestor noch ein Währungsgewinn von 7 % erzielen können. Aktuell kommt es seit dem 01.01.2023 aber zu Währungsverlusten von ca. 4 %.

Wir hoffen, Ihnen die verschiedenen Begrifflichkeiten ausreichend dargelegt zu haben und stehen Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.

Ihr Team von Mademann & Kollegen