19. September 2023
7,6 Minuten

Erfolgreich Investieren als Frau: Die Stärke der empathischen Kommunikation und klugen Finanzstrategien

3. Ausgabe der Finanzexpert(-INNEN)

In einer Welt, in der Frauen immer mehr finanzielle Autonomie anstreben, ist es mir ein persönliches Anliegen, Wissen und Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen, um diesen Prozess zu unterstützen. In der neuesten Ausgabe der Finanzexpert(-INNEN) möchte ich speziell meine weiblichen Leserinnen wieder ermutigen, sich den interessanten Themen der facettenreichen Finanzwelt zu öffnen und die Komplexität besser zu verstehen.

Ich zeige Ihnen, wo Sie nachlesen können, worin die Unterschiede des Investierens in Fonds gegenüber Einzelwerten liegen und worin sich aktive und passive Fonds unterscheiden. Ich zeige Ihnen auch auf, warum Frauen oftmals die klügeren Investorinnen sind, und beschreibe Ihnen die Grundlagen der Portfoliotheorie nach Markowitz.

Vorab möchte ich mit Ihnen jedoch noch einen Blick auf die weiblichen Kommunikationstechniken und Konfliktbewältigungsansätze werfen.

Die Stärke weiblicher Kommunikation und Konfliktlösung

Der weibliche Kommunikationsstil basiert häufig mehr auf Einfühlungsvermögen und Zuhören als jener des männlichen. Diese subtilen, aber effektiven Kommunikationsfähigkeiten tragen daher öfter zu erfolgreicheren Konfliktlösungsstrategien bei, da Frauen dazu neigen, integrativere Lösungen für Konflikte zu finden, bei denen alle beteiligten Personen Berücksichtigung finden.

Die Kunst empathische Kommunikation zu beherrschen

Frauen pflegen häufig eine empathische Kommunikation, die Raum für Verständnis und Mitgefühl schafft. Sie tendieren dazu, zuzuhören, um zu verstehen, nicht nur, um zu antworten. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen aufzubauen, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis beruhen.

Intuitiver Emotionssensor: Die Emotionale Intelligenz der Frauen

Die erhöhte emotionale Intelligenz vieler Frauen ermöglicht es ihnen, Nuancen in menschlichen Interaktionen besser zu erfassen und Emotionen bei sich selbst und bei anderen schneller zu erkennen um angemessen darauf reagieren zu können. Diese Sensibilität kann ihr als mächtiges Werkzeug in der Konfliktlösung dienen.

Der Ansatz der kollaborativen Konfliktlösung

In Konfliktsituationen neigen Frauen dazu, einen kollaborativen Ansatz zu wählen, der auf das Wohl der Gemeinschaft abzielt, anstatt den Konflikt als einen Wettbewerb zu sehen, bei dem es einen Gewinner und einen Verlierer geben muss.

Anpassungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen: Weibliche Stärken in dynamischen Umgebungen

Frauen zeigen oft eine beeindruckende Fähigkeit zur Anpassung, insbesondere in dynamischen oder sich schnell ändernden Umgebungen.

In einer Welt, die allzu oft von Konflikten und Missverständnissen geplagt wird, steht der weibliche Ansatz zur Kommunikation und Konfliktlösung daher als leuchtendes Beispiel für eine harmonischere und gerechtere Gesellschaft.

Dabei steht nicht die Frage im Raum, wer „besser“ oder „schlechter“ ist, sondern viel mehr was wir daraus ableiten können.

Warum habe ich Ihnen dies nun erzählt? Diese Eigenschaften können sich natürlich auch in der Finanzwelt als sehr wertvoll erweisen und Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen, aber auch wegweisend dafür sein, die richtigen Fragen zu stellen.

Warum Frauen oft klüger investieren

Ich habe in meinem ersten Blogbeitrag bereits angedeutet, dass Frauen klüger investieren. Aber warum ist das so?

Eine Studie von Fidelity Investments aus dem Jahr 2017, in der man über 8 Millionen Kunden und Kundinnen heranzog, bewies, dass Frauen um etwa 0,4%, bessere Renditen erzielten als Männer. Auch eine weitere Studie von S&P Global aus dem Jahr 2019 fand heraus, dass Unternehmen mit weiblichen CEOs und CFOs eine bessere Aktienkursperformance nebst 20% höheren Gewinnmargen in den ersten 24 Monaten nach Ihrer Ernennung erzielen konnten.

Dies ist wohl kaum Zufall, wenn man die Fähigkeiten in der Anwendung von emphatischer Kommunikationstechniken als auch die gelebten Praxen der Konfliktlösungsstrategien berücksichtigt.

Die Prinzipien der Portfoliotheorie von Markowitz finden sich ebenfalls häufiger in den von Frauen verwalteten Portfolios wieder.

Anlagestrategien erfolgreicher weiblicher Investoren

Frauen investieren vermehrt, mit dem Hintergrund der Risikominimierung, in eine Mischung aus mehreren Anlageklassen. In den Portfolien finden sich somit sowohl Aktien, Anleihen, Immobilien als auch andere Anlageklassen wieder. Die zugrunde gelegte Anlagestrategie der Anlegerinnen ist dabei zumeist ein ausgewogenes Chancen-Risiko Verhältnis.

Häufige Anlageklassen und bevorzugte Instrumente

Weitere Kennzeichen Weiblicher Anlagestrategien

  • Langfristige Investitionen: Tendenz zur Vermeidung spekulativer oder kurzfristiger Trades
  • Nachhaltige Investitionen: Präferenz für Investitionen, die ESG-Kriterien berücksichtigen
  • Geringere Handelshäufigkeit: Potenziell höhere Netto-Renditen durch geringere Handelsgebühren

Die Investmentwelt ist somit Zeugin einer bemerkenswerten Dynamik, bei der Frauen als sachkundigere Investoren hervortreten.

Die Überlegenheit weiblicher Investitionsstrategien

Dass Frauen nun möglicherweise wirklich die klügeren Anleger an den Kapitalmärkten sein könnten, ist somit einer Mischung aus geringerem übermäßigem Selbstvertrauen, konservativeren Investitionsstrategien und einer geringeren Handelshäufigkeit, die zusammen eine stabilere und profitablere Investitionsdynamik schaffen, geschuldet.

Die Portfoliotheorie nach Harry Markowitz

Wie bereits erwähnt findet die Portfoliotheorie nach Harry Markowitz in vielen weiblichen Depots Anwendung, sodass ich diese gerne genauer ausführen möchte.

Die moderne Portfoliotheorie, entwickelt von Harry Markowitz in den 1950er Jahren, revolutionierte die Art und Weise, wie Investoren über Risiko und Rendite nachdenken. In seiner Doktorarbeit „Portfolio Selection“ (1952) und dem späteren Artikel „Portfolio Selection: Efficient Diversification of Investments“ (1959) legte er den Grundstein für die Theorie. Im Kern der Theorie steht die Idee der Diversifikation, wobei Investoren ermutigt werden, verschiedene Anlageklassen in ihr Portfolio aufzunehmen, um das Risiko zu minimieren und potenzielle Renditen zu maximieren.

Diversifikation: Das Kernprinzip der Theorie

Die zentrale These der Theorie stützt sich darauf, ein Portfolio bestenfalls so zu konstruieren, dass ein gewünschtes Rendite-Niveau bei einem minimalen Risiko-Niveau erreicht wird.

Dieses Ziel soll durch die Diversifikation erreicht werden. Der Mindestanspruch der Diversifikation bezieht sich auf die Investition von verschiedenen Anlagen innerhalb der gleichen Anlageklasse. Um den Diversifikationseffekt zu erhöhen/maximieren wird am besten über verschiedene Branchen und idealerweise auch noch über verschiedene Anlageklassen hinweg investiert, die unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile und Korrelationen aufweisen.

Markowitz postulierte jedoch, dass die Anleger bei der Auswahl der Anlagen nicht nur auf die erwartete Rendite, sondern auch auf das Risiko (gemessen an der Standardabweichung der Rendite) achten sollten.

Berücksichtigung potentieller Kritikpunkte

Obwohl die Portfoliotheorie nach Markowitz eine revolutionäre Herangehensweise an Investitionen darstellt, ist sie nicht ohne ihre Kritiker. Einige bemängeln die Grundannahme einer normalen Verteilung der Anlageerträge und die Vernachlässigung qualitativer Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf die Anlagenperformance haben können.

Zudem kann die Abhängigkeit von historischen Daten bei der Berechnung von Risikoparametern und Korrelationen als potentielle Schwäche angesehen werden, da sie nicht immer zukünftige Markttrends zuverlässig vorhersagen kann.

Aktuelle Relevanz und Weiterentwicklung der These Markowitzs

Trotz dieser Kritikpunkte bleibt die Theorie jedoch noch heute ein essentielles Instrument für die Aufteilung und Verwaltung in Wertpapierportfolien. Zudem bietet die Theorie Einblicke in die Bedeutung von Diversifikation zur Risikominimierung. Wie bei jeder Theorie ist es ratsam, sie mit anderen Ansätzen zu kombinieren, um ein robustes Portfolio zu erstellen.

Investieren in Fonds vs. Einzelwerte

Beim Aufbau eines robusten Finanzportfolios stehen Anleger, nach dem Sie die Grundstruktur des Depots festgelegt haben, oft vor der Wahl zwischen Fonds ( aktive wie passive ) oder Einzelwerten, wenn es um die Anlageklasse Aktien geht.

Viele betrachten Fonds dabei als die vernünftigere Wahl, insbesondere diejenigen, die eine kosteneffizientere und weniger zeitaufwendigere Investitionsoption suchen.

Zudem bieten Fonds größere Diversifikationsmöglichkeiten durch Ihre generellen Produkteigenschaften.

Näheres dazu können Sie in den folgenden Beiträgen von Mademann und Kollegen nachlesen:

Einzelwerte oder Fonds:

Aktive oder passive Fonds:

Dort erfahren Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen Einzelwerten und Fondsanlagen, aber Sie bekommen auch ausführliche Erläuterungen zu Chancen und Risiken aufgezeigt. In dem zweiten Artikel gehen wir dann auf die Unterschiede zwischen aktiven und passiven Fondsanlagen ein

Integration der weiblichen Kommunikationsstärken in die Finanzwelt

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Investieren in Fonds gegenüber Einzelwerten und die Anwendung der Portfoliotheorie nach Markowitz wesentliche Instrumente in der Vorgehensweise des Zusammenstellens des Portfolios sein können. Darüber hinaus zeigen Forschungsergebnisse, dass Frauen oft intelligentere Investitionsentscheidungen treffen, die zu besseren Renditen führen.

Während wir die Reise der finanziellen Ermächtigung fortsetzen, mögen diese Erkenntnisse Ihnen hoffentlich helfen, um fundiertere und rentablere Investitionsentscheidungen zu treffen.

Durch die Berücksichtigung der positiven Aspekte der weiblichen Kommunikation und Konfliktlösung hoffe ich ebenfalls, dass sich mehr Frauen ermutigt fühlen, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu erkunden und ihre markanten Fähigkeiten in der Finanzwelt einzusetzen.

Werden auch SIE Finanzexpertin über Ihr Vermögen, denn Finanzen gehen uns alle etwas an.

Für Fragen oder einem kostenlosen Informationsgespräch stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Janine Kurzrock, Finanzexpertin bei Mademann & Kollegen GmbH

Quellen

  • Fidelity Investments (2017). Frauen und Investieren: Eine bessere Rendite.
  • S&P Global (2019). Die Kraft der weiblichen Führung: Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen erzielen bessere Renditen bei geringerer Volatilität.