8. April 2025
4 Minuten

Mit der Zollaxt durch den Welthandel – Wie weit will Trump noch gehen?

Was bisher geschah:

Am 2. April hat die Trump-Administration eine Reihe wechselseitige Zölle angekündigt, die nächste Woche in Kraft treten sollen. Unter dem Motto „Make America Wealthy again“ verkündete Donald Trump den 02.04.2025, als den «Tag der Befreiung» so wie er ihn zuvor angepriesen hatte. Er kündigte die Verhängung wechselseitiger Zölle an, mit dem Ziel, die Zölle entsprechend im Verhältnis dort anzuheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.

Im nächsten Schritt will er nun ein höchst komplexes System einführen, das sowohl wechselseitige als auch pauschale Strafabgaben enthält.  Viele Länder signalisierten Gegenmaßnahmen, sodass der Handelskrieg eskalieren könnte. Zunächst aber will man mit den USA verhandeln, um die Zölle wieder zu senken. Sicherlich haben nicht alle Länder diesen nötigen Spielraum, denn die reziproken Zölle gelten nicht für Güter wie Automobile, Stahl und Aluminium, die schon jetzt sektorspezifischen Zöllen unterliegen. Die US-Administration stellte jedoch weitere Sektor Zölle in Aussicht, unter anderem auf Rohstoffe, Halbleiter und Medikamente. Alles in allem dürfte der Effektivzoll auf US-Importe auf etwa 23% steigen, so viel wie seit über 100 Jahren nicht mehr.

Was will Trump?

Grundsätzlich ist Trump der Auffassung, dass er durch die Zolleinnahmen die Steuereinnahmen der USA steigern kann. Damit unterstreicht er noch einmal mehr seinen „America First“ Grundgedanken.

Da stellt sich doch gleich die Frage, ob dies nicht etwas zu kurz gedacht ist. Unserer Meinung nach, die sich mit vielen Kollegen der Branche deckt, ist die Antwort ganz klar mit JA zu beantworten, denn Zölle sind ein hoch komplexes System und es lässt sich nicht mal eben an allen Schrauben drehen, sodass die Einnahmen nur so sprudeln. Meist hat dies eher zu Folge, dass ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird, der selten irgendeinen Gewinner hat und mehr Schaden als Nutzen für alle Beteiligten anrichtet.

Wie reagieren die Börsen?

Seit der Ankündigung sind die Börsen weltweit auf Talfahrt, aber warum? Zum einem besteht die Angst eines weltweiten Handelskrieges und zum anderen kommt das große Rezessionsgespenst auf einmal wieder um die Ecke. Die neuesten Prognosen für die Vereinigten Staaten sehen sogar ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung und eine steigende Inflation. Das wiederum könnte folgen auf die Zinsentscheidungen der FED haben. Leider ist es wie immer in den letzten Jahrzenten, dass wenn die USA ins Stottern gerät, zieht es meist die anderen Volkswirtschaften mit in seinen Bann bzw. Sog und diese fallen ebenfalls. Leider lässt sich nicht sagen, wie nachhaltig die Zollmaßnamen und deren anhaltenden Dauer sein werden. Diverse Länder haben jedoch bereits zum Gegenschlag angesetzt und Gegenzölle veranlasst. Weitere Maßnahmen und Gegenzölle werden zudem ebenfalls derzeit geprüft, so auch von der EU.

Wie es weitergeht

Angeblich sollen sich übers Wochenende 50 Staaten bei der republikanischen Regierung gemeldet haben. Sie sollen, so traut man den Aussagen, bereit sein über die Zölle zu verhandeln.

US-Präsident Donald Trump ist bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. „Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben“, sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“

Was ist jetzt entscheidend:

Anleger sollten nun Ruhe bewahren, die Qualität der vorhandenen Anlagen checken und den Anlagehorizont überprüfen. Wer aufgrund von Panik, die definitiv aktuell an den Märkten herrscht, verkauft, ist und war noch nie gut beraten.

Wer gut und breit investiert ist, wird davon auch in der Zukunft profitieren. Qualitativ gute Aktien, die Preisdurchsetzungsmacht besitzen, werden sich von aktuellen Schock erholen und Ihre Stärke ausspielen, da sie erhöhte Preise an den Endverbraucher weiterreichen können. Wir als Vermögensverwalter machen dies für unsere Kunden selbstverständlich. Wer es nicht selbst überblicken kann, darf sich gerne an uns wenden.

Wer kurzfristig in den Aktienmarkt investiert, ist selten gut beraten. Ein vernünftige Anlagestrategie ist immer über mehrere Jahre ausgerichtet. Schwankungen gehören dazu und teils auch heftige Reaktionen, ABER eine gute und langfristig ausgerichtete Anlagestrategie hält dem Stand und lässt Ihr Vermögen langfristig weiterwachsen.

Zu guter Letzt sind natürlich solche Zeitpunkte, dies ist bereits mehrfach empirisch belegt, ein besonders günstiges Momentum, um in die Märkte zu investieren und von den aktuellen Schwächephasen zu profitieren. Dabei geht es gar nicht darum, den Tiefpunkt zu erwischen und das perfekte Timing zu haben, sondern eher Qualität zu günstigeren Preisen zu kaufen.

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