26. Februar 2025
4,6 Minuten

Marktkommentar 03/2025

Entwicklung an den Börsen

Der Februar war schwankungsintensiv an den Kapitalmärkten. Die US-amerikanischen Märkte blieben auf Vormonatsniveau, teilweise sogar unter den Einständen des Monatsanfangs.

Die wirtschaftliche Unsicherheit nimmt zu und das Vertrauen in ehemals verlässliche Partner schwindet. Finanzielle Stabilität wird zunehmend infrage gestellt. Gleichzeitig steigt der Goldpreis, da Investoren verstärkt nach sicheren Anlagen suchen. Die aktuelle Marktdynamik zeigt, dass steigende Unsicherheiten die Nachfrage weiter antreiben.

Anders sieht es nach wie vor in Europa und Deutschland aus. Die beiden großen Indizes, Eurostoxx50 als auch der DAX haben im Februar neue Höchstkurse verzeichnet.

Aber wie kann das sein, wo es doch so viele Baustellen gibt? Deutschland zehrt immer noch von den vergangenen „goldenen“ Jahren. Nun befindet sich das Land jedoch bereits seit 2 Jahren in der Rezession und so schlecht wie aktuell stand es lange nicht mehr um die Wirtschaft im Land, denn die Projekte die angegangen werden müssen und die Unzufriedenheit der Bürger*innen steigen immer mehr. Klar ist, so wie bisher kann es nicht mehr weitergehen.

Es muss sich etwas ändern in diesem Land

Und das vor allem besser gestern als heute. Viele Menschen, so auch wir, schauten daher gespannt auf die vorgezogene Bundestagswahl.

Zum Hintergrund: Die vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland wurden durch den Bruch der Ampelkoalition im November 2024 ausgelöst. Am 6. November entließ Bundeskanzler Olaf Scholz Finanzminister Christian Lindner, woraufhin die FDP die Koalition verließ. Dies führte zur Auflösung der Regierungsmehrheit und machte Neuwahlen erforderlich. Ursprünglich war die Bundestagswahl für Ende September 2025 geplant. Nach der gescheiterten Vertrauensfrage am 16. Dezember 2024 löste Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auf und setzte den Wahltermin auf den 23. Februar 2025 fest.

Folgen für den deutschen Aktienindex

Konkrete Folgen der Bundestagswahl, insbesondere auch für den deutschen Aktienmarkt, lassen sich zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht ableiten, da diese vielmehr im Zusammenhang mit dem Ergebnis beziehungsweise mit der Regierung die sich im Anschluss bildet, stehen werden.

Was jedoch aktueller Faktenlage entspricht ist, dass der DAX die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands widerspiegelt und dass, auch wenn diese Unternehmen Ihren Sitz in Deutschland haben, nicht alle Unternehmen Ihren Umsatz ausschließlich aus Deutschland generieren.

Der DAX ist in den letzten Wochen und Monaten, genau wie der gesamte Markt, sehr stark nach oben gelaufen. Seit Jahresanfang ist der deutsche Markt im direkten Wettbewerbsvergleich sogar noch stärker gewachsen. Dies hängt eben auch damit zusammen, dass 80 bis 85 Prozent der Umsätze im Ausland generiert werden.

Deutschland hat gewählt

Das Ergebnis wurde dann vergangenen Sonntag verkündet. Die Union wurde wie erwartet stärkste Partei. Die AfD hat sehr stark hinzugewonnen und ist von den Sitzverteilungen her die zweitstärkste Partei. Die FDP und BSW haben es nicht in den Bundestag geschafft. Somit gibt es nun auch nicht mehr so viele Möglichkeiten für eine neue Regierungsbildung.

Der deutsche Markt hat auf jeden Fall positiv auf die Wahlergebnisse reagiert und ist mit einem Plus in den darauffolgenden Börsentag gestartet. Die großen Impulse für den Markt blieben jedoch aus.

Was sollten die großen Impulse auch sein? Noch ist keine Regierungskoalition beschlossen, und wie lange die Regierungsbildung dauert, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Die Verhandlungen werden alles andere als trivial.

Eine schwarz-rote Koalition wäre jedenfalls, aufgrund der Unterschiedlichen Meinungen hinsichtlich der Bereiche der Wirtschaftspolitik kein Selbstläufer, auch wenn es nach ersten Einschätzungen zu einer großen Koalition kommen könnte.

Frieden für den Russland/Ukrainekrieg?

Möglicherweise könnte es bald zu einem Friedensschluss in der Ukraine kommen. Donald Trump führte ein Telefonat mit Russlands Oberhaupt Wladimir Putin, um erste Gespräche Richtung Frieden zu führen. Diese Entwicklung überraschte nicht nur die europäischen Partner, sondern auch die Kapitalmärkte. Investoren beginnen bereits, mögliche Friedensszenarien in ihre Marktstrategien einzupreisen, was sich insbesondere auf Aktien, Währungen und Rohstoffe auswirken könnte.

Fest steht, dass Trump Selensky nie wirklich als Staatsoberhaupt anerkannt hat, da seine Wiederwahl aufgrund des Kriegsausbruches und dem damit geltenden Kriegsrechtes, ausblieb. Trump scheint es vielmehr auf die Bodenschätze in der Ukraine abgesehen zu haben. Zudem scheint er ebenfalls in Betracht zu ziehen, die geleisteten finanziellen Kriegshilfen, in Schulden umzumünzen, da diese lediglich dazu dienten, die Situation zu stabilisieren. Diese Hilfen könnten der Ukraine somit mit rund 500 Milliarden US-Dollar teuer zu Buche schlagen.

Selensky hingegen würde umgehend sein Amt niederlegen, insofern man ihm Sicherheitsgarantien gewährleistet. Der Beitritt in die NATO wäre für ihn nach wie vor das einfachste Mittel der Sicherheitsgarantien. Europas Hoffnung auf eine vollständige territoriale Wiederherstellung der Ukraine könnte durch Trumps jüngste Äußerungen erheblich gedämpft worden sein. Die Frage, ob ein möglicher Frieden zu einer Aufhebung der Sanktionen gegen Russland führt oder ob die EU den Wiederaufbau der Ukraine finanziert, bleibt entscheidend für die künftige wirtschaftliche und geopolitische Entwicklung.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass ein möglicher Frieden positive Marktreaktionen auslösen dürfte. Besonders in den Bereichen Energie, Währungen und Verteidigung sind Anpassungen zu erwarten. Investoren sollten sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten, da sowohl geopolitische Entspannungen als auch wirtschaftliche Umverteilungen möglich sind.

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